Saunabaden in der Schwangerschaft

Saunabaden in der Schwangerschaft

Eine unkomplizierte Schwangerschaft stellt keinen Hinderungsgrund für das Saunabaden dar. Dieses gilt besonders dann, wenn die werdende Mutter bereits vorher das Saunabaden gewöhnt war. Der Saunabesuch kann dann prinzipiell bis zur Entbindung fortgesetzt werden. Hinweise für das Auslösen von Fehlgeburten oder das Auftreten von Komplikationen wurden nicht publiziert. Aus Finnland wird übrigens von Erleichterungen der Geburt bei regelmäßigen Saunagängerinnen berichtet. Eine bessere Dehnbarkeit der Gewebe wird dafür angeführt. Allerdings sollte eine Frau nicht unbedingt während der Schwangerschaft mit dem Saunabaden beginnen. Bei einer Erkrankung der Mutter muss jedoch individuell über den Saunabesuch entschieden werden. Manche Komplikationen leichterer Art in der Schwangerschaft wie z. B. ein moderater Bluthochdruck reagieren sogar positiv auf die Saunawirkungen. Dies trifft ebenfalls auf die Ausscheidung von Wasseransammlungen an den Unterschenkeln zu. Bei schwerwiegenderen Erkrankungen oder Komplikationen wie z. B. Schwangerschaftskrämpfe oder eine Nierenerkrankung sollte jedoch auf den Saunabesuch verzichtet werden.

Mögliche Gefährdung des Kindes?

Diskutiert wird über eine mögliche Gefährdung in erster Linie über Schädigungen des Erbmaterials und damit das Auslösen von Fehlbildungen in der Frühschwangerschaft. Diese Befürchtungen können jedoch vollständig ausgeräumt werden, wenn man sich vergegenwärtigt, dass mit solchen Schädigungen erst ab Temperaturen von deutlich über 40 °C zu rechnen ist. Derart hohe Kerntemperaturen werden aber beim Saunabaden nicht erreicht. Auch über andere mögliche Schäden des Kindes wie z. B. durch eine Blutumverteilung infolge des Saunabadens und eine damit schlechtere Durchblutung ist bisher nicht berichtet worden. Vom Saunabaden ist daher kaum eine Gefährdung für das Kind zu erwarten.

Wann dürfen Frauen nach der Entbindung wieder saunabaden?

Nicht empfehlenswert ist das Saunabaden, so lange der Wochenfluss noch nicht beendet ist. Ebenso sollte der Organismus der jungen Mutter in einer Zeit, in der sich wesentliche Umstellungen vor allem im Hormonhaushalt abspielen, nicht unnötig gestört werden. Spätestens nach einem Vierteljahr können junge Mütter wieder die Sauna besuchen.

Sind Saunabaden und Stillen vereinbar?

Grundsätzlich können Frauen während der Stillzeit durchaus in die Sauna gehen, obwohl einiges dabei zu bedenken ist. Bekanntlich befindet sich der menschliche Organismus mit seinen Funktionen in einem labilen Gleichgewicht, das durch die Arbeit seiner Systeme bzw. Organe stabilisiert wird. Das gilt ebenfalls für den Flüssigkeitshaushalt, der bestimmt wird von Flüssigkeitsaufnahme und -abgabe. Ständig wird Wasser über Haut, Nieren, Lunge und Darm abgegeben und muss durch entsprechendes Trinken wieder ausgeglichen werden. Das Signal dazu gibt das Durstgefühl, obwohl auch Gewohnheiten und Rituale beim Trinkverhalten eine große Rolle spielen.

Während der Stillzeit muss die Flüssigkeitsbilanz gleichfalls ausgeglichen sein. Stillende Mütter wissen, dass sie ausreichend trinken müssen. Der Flüssigkeitsverlust durch die Milchbildung ist auszugleichen, da sonst die Milchsekretion geringer wird. Durch ein Saunabad verliert der Körper durch Schwitzen, welches zur Regulierung der Körperkerntemperatur notwendig ist, etwa 1 Liter Flüssigkeit. Dieser Verlust wird normalerweise durch zusätzliches Trinken nach der Sauna ausgeglichen.

Geht eine Frau während der Stillzeit in die Sauna, dann muss dieser zusätzliche Flüssigkeitsverlust berücksichtigt werden. Es ist also darauf zu achten, dass der Milchfluss nicht verringert wird. Um sich zu vergewissern, kann die Milchmenge durch Wiegen des Säuglings vor und nach dem Stillen bestimmt und im Bedarfsfall durch etwas Tee ausgeglichen werden. Saunaanfängern unter schwangeren Frauen wird geraten, erst ab dem vierten Schwangerschaftsmonat damit zu beginnen. Schwangere Frauen mit einer bekannten Neigung zur Frühgeburt sollten im letzten Drittel der Schwangerschaft mit dem Saunabaden aussetzen.